Wie kam ich zur Photographie?
Mit dem Photographieren habe ich früh begonnen. Den ersten Photoapparat - eine Certina Rollfilmkamera - bekam ich im Alter von sechs Jahren geschenkt.
Meine erste Spiegelreflexkamera - eine Praktica MTL 5B - kaufte ich mir in der Lehrzeit.
Im digitalen Photozeitalter wurden die analogen Spiegelreflexkameras durch Kompakt- und Bridgesysteme ersetzt, um letzendlich wieder mit einer Spiegelreflexkamera zu photographieren.
Anfang des Jahres 2012 erhielt bei einem regionalen Fotowettbewerb, an dem 255 Hobbyphotographen mit 739 Arbeiten teilnahmen, eine Photoarbeit von mir ("Wassertropfen") durch die Jury den ersten Preis - eine Camera Canon EOS 600D.
Olaf Steude (Photo Josi 4½)
Im Frühjahr 2015 habe ich die Arbeit einer jungen Photographin zum Jugendpreis geführt.
Anliegen
Da insbesondere nach betriebswirtschfatlichem Ende vieles an industriell-kulturellen Werten des Industriezeitalters, da es entweder dem Verfall überlassen oder durch neues verdrängt wird, verschwindet, versuche ich u.a. Industriekultur im Photo festzuhalten bzw. mit Elementen daraus photographisch zu arbeiten.
Industrie: da war Arbeit, da wurde geschaffen - da war Leben!
Vordergündig sollen hier Ausschnitte der industriellen Kulturlandschaft im Freiberger Raum gezeigt bzw. erlebbar festgehalten werden, wobei sich auch Überregionales niederschlägt. Der regionale Bezug findet sich in der Zahl 9201 - eine Reminiszenz an die alte Postleitzahl meines Heimatortes - wieder.
Für mich immer wieder faszinierend ist unter anderem, daß zum Beispiel insbesondere bei der Errichtung früherer Industriebauten neben der reinen Produktionsfunktion viel Wert auf architektonische Aussagen bzw. Produktgestaltung gelegt worden ist. Kunst, die in der Regel keiner kreativen Verbesserung mehr bedarf. Auch jedes Anlagenteil - sei es noch so klein - spricht seine eigene Formensprache. Jüngere Bauten haben da echt noch ihre Chance: wenn die Zeit reif für ihr Vergängnis ist.
(Photo Josi 4½)
Bei meinen Phototouren nehme ich die Bilder so mit, wie sich die Objekte im natürlichen Licht selbst inszenieren. Dazu bin ich in der Regel mit Stativ, externem Auslöser sowie niedrigen ISO-Zahlen unterwegs. Es geht zuerst darum, den richtigen, photographischen Ausdruck und danach die richtigen Cameraeinstellungen zu finden.
Zugegeben, es entsteht nicht in jeder Form unbedingt etwas für's Sofa, Interessierte gibt es jedoch reichlich.
Was mich treibt.
Ein Reiz für mich ist, dass sich mit der Digitalisierung der Photographie unter anderem die Möglichkeit eröffnet, im Photo steckende Informationen, die in erster Betrachtung mit den üblichen Mitteln so nicht erkennbar sind, zu wecken. Ein schlechtes Foto bleibt dabei aber ein schlechtes Foto, hier hilft auch kein Photoprogramm.
Desweiteren empfinde ich es als vorteilhaft, dass mit der Digitalisierung eine Reihe von Kamera-Systemen zur Verfügung stehen: es kann in jeder Situation ein Photoapparat parat sein - Spiegelreflex und Auflösung sind nicht alles. Mich hat schon sehr oft ein flaches Kompaktsystem (die "Immer-Dabei-Kamera" bzw. die "Knipse") gerettet. Wobei dies als solches wiederum so revolutionär auch nicht ist: schon während der Armeezeit kam eine 20-Mark-Plastik-Kamera (Beirette SL 100) zum Einsatz.
In der Regel gehe ich, ohne dass mich etwas stört, gezielt Projekten, die vor der Haustüre liegen, nach. Eine Ausnahme bilden hierbei jedoch jene Objekte, die einem unterwegs in die "Quere" kommen bzw. einen überfallartig "fesseln". Was für mich persönlich nicht im Vordergrund steht.
Sehr oft bekomme ich die Frage gestellt, ob es berufsbedingt ist, dass ich mich heute der Photographie hingebe. Die Antwort bzw. Antworten hierauf lautet (bzw. lauten): ja bzw. nein. Die Photos, die ich beruflich erstelle (und das ist jährlich eine beträchtliche Anzahl), haben keinen Ausdruck. Hier stehen einfach Visualisierungen von technischen Sachverhalten, deren Ziel die allgemeine Nachvollziehbarkeit ist, im Vordergrund.
Mit fortschreitender Berufstätigkeit hat das zuvor angeführte - neben noch ein paar anderen Faktoren - dazu geführt, dass ich mich im Ergebnis einer einstellenden Unzufriedenheit im Zeitraum 2008 bis 2010 mehr und mehr meinem alten Hobby zugewandt habe.
Eine intensive Phase hatte ich früher schon während meiner Armee- und der sich daran wiederum anschleißenden Studienzeit. Der Grund hierfür ist sicherlich in dem Reiz, einerseits "Verbotenes" sowie andererseits "Rebellisches der jungen Jahre" festzuhalten, zu suchen. In der Armeezeit kam noch hinzu, dass die Filme im Untergrund "irre" Entwicklungswege gingen.
In eigener Sache
An dieser Stelle sei all den Förderern und Unterstützern, die Photographie als etwas Kulturelles bzw. Kunstvolles sehen und unvoreingenommen den Zugang zu den Dingen gewähren bzw. die Präsentation der Arbeiten ermöglich, auf diesem Weg mein Dank ausgesprochen. Gedankt werden muß auch den vielen, zudem meist ehrenamtlichen Helfern, die die ganzen Sachen mit dem Ideal, daß sie irgendwann einer kulturellen Verwendung zugeführt werden können, zusammenhalten. Letzteres so lange wie es nur irgendwie geht.
Übrigens, Photographieren macht nichts kaputt und nimmt auch nichts weg! Sind die Sachen jedoch erst einmal weg, dann können sie folgenden Generationen aber auch nichts mehr erzählen.
Die Photographie und Industriekulturelles.
Zum Vergrößern der Bilder in den Galerien bitte 1x auf die Bilder klicken - kein Doppelklick.
Letzter Upload am 28. Februar 2025 • kalender - wasser • kreatives 18 • 04. März 2025 verlassenes 10
Die Seite verwendet Cookies; siehe Datenschutz.